Elektrotherapie (ET)
Elektrische Spannung wird über leitende Elektroden über die Hautoberfläche zugeführt. Wenn ein peripherer Nerv ausfällt, so kommt es zu einer Atrophie (Abbau) der vom Nerven innervierten Muskulatur. Um diesen Abbau zu verhindern, kann elektrischer Reizstrom die Funktion des Nerves simulieren.
Je nach Indikation können unterschiedliche Stromarten zum Einsatz kommen.
1. Galvanischer Strom (Gleichstrom)
Galvanische Ströme führen zu Analgesie (Schmerzausschaltung), Hyperämie (verstärkte Durchblutung eines Gewebes) und Stoffwechselsteigerung des Gewebes. Dadurch kann der Heilungsvorgang beschleunigt werden.
2. Niederfrequenter Strom (0-1000 Hz)
Diese Reizströme erregen Nerven und Muskelfasern und führen zu einer Kontraktion (aktive Anspannung). Sie dienen dem Erhalt von geschwächter oder teilgelähmter Muskulatur.
3. Mittelfrequenter Strom (1kHz-100kHz)
Mittelfrequente Wechselströme wirken über Muskelkontraktion und
Anschließende Entspannung. Außerdem kommt es zu analgetischen
Effekten und einer Hyperämie.
4. Hochfrequenter Strom (> 100 kHz)
Hochfrequenter Strom erwärmt tief gelegenes Gewebe. Er gilt als
Durchblutungsfördernd und analgetisch (Ausschalten von Schmerzen). Außerdem können immunologische Prozesse und der
Stoffwechsel im Körperinneren angeregt werden.